January 29, 2009
Apollo Vocal
Esther Ofarim - Ein Abend
Concert with Esther Ofarim

Esther performed in concert in Siegen on January 29th.
She presented her new programm "I'll see you in my dreams".
The audience was delighted by her great performance.

article taken from Siegener Zeitung

Ein künstlerisches Abenteuer

Siegen - Esther Ofarim faszinierte mit kraftvoller Stimme im Apollo

Esther Ofarim - foto by Siegener Zeitung

Tolles Konzert zum

50. Geburtstag der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland.

bö– Musik pur. Klavier, Bass, Gitarre, Geige. Dezentes Bühnenlicht, kein Schnickschnack. Vier Männer an den Instrumenten, eine Frau am Mikrofon. Eine Frau mit Stimme. Und was für einer! Esther Ofarim verzauberte am Donnerstagabend für gut 90 Minuten das Publikum im so gut wie ausverkauften Siegener Apollo. Schöner kann ein Geburtstag kaum gefeiert werden. Zumal wenn es ein runder ist. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland hatte die weltbekannte Israelin anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens (die Siegener Zeitung berichtete) eingeladen. »Ich bin stolz, heute Abend hier zu sein«, sagte Esther Ofarim und brachte damit ihre Wertschätzung für das wichtige und ausdauernde Engagement der Christlich-Jüdischen zum Ausdruck.

Nun ist jedes Konzert mit einer sogenannten Legende auch immer eine Reise mit der Zeitmaschine. Pauschal gebucht, kann sie auf die zigste Wiederholung der altbekannten Lieder setzen, aber sie kann auch zum künstlerischen Abenteuer werden. Dann wird es nämlich richtig spannend, und genau diese Spannung – bis zur sanft über den Rücken rieselnden Gänsehaut – erzeugte die Ofarim. Alleine beim bekannten und doch so frisch und zeitlos wirkenden »Surabaya-Johnny« aus dem Brecht/Weill-Stück »Happy End« demonstriert sie einen immensen Facettenreichtum, »zappt« sich durch Seelenzustände. Sie gurrt schmeichelnd, bettelt den treulosen Lover fast an, beschimpft ihn und liebt doch wieder. Da wird schnell klar, warum Esther Ofarim auch als Schauspielerin aufgetreten ist. Aus fast jedem Stück an diesem Abend macht sie ein kleines Drama oder erzählt, ganz deutlich spürbar bei den Volksliedern, eine Geschichte. Sie beherrscht die Kunst der kleinen Geste – denn übertriebenes Entertainer-Getue verkommt schnell zur schalen Pose – perfekt. Sie ballt die Fäuste, öffnet und schließt die Hände, breitet kurz die Arme aus: »I’ll See You In My Dreams«.

An einem nostalgischen Liederkranz, das hatte Esther Ofarim bereits 2003 bei ihrem umjubelten KulturPur-Auftritt gezeigt, ist die Künstlerin heutzutage nicht interessiert. So ist »Cinderella-Rockefella« auch fast als anekdotische Randnotiz zu verstehen. Von den Folk-Pop-Nummern, die sie mit ihrem Partner Abi in Deutschland einst berühmt gemacht haben, hat sie sich offenbar verabschiedet. Was allerdings geblieben ist, das ist die ungeheuer kraftvolle Stimme, die die Songs intensiv bis in die letzten Winkel auslotet. Wenn man die Augen schließt, dann ist die Zeitmaschine am Ziel: vorwärts in die Sixties!

Dieses Organ hat Power in den Höhen, bei den leisen und den lauten Tönen. Natürlich hört niemand bei einem Konzert die berühmte Stecknadel fallen, aber man konnte den Eindruck gewinnen, das extrem aufmerksame Publikum versuche es immer wieder. Und seien wir doch ehrlich, wer außer einem Hardcore-Fan der Jungs aus Liverpool hört bei der 6458. Coverversion von »Yesterday« noch hin? Genau, niemand! Es sein denn, Esther Ofarim singt die Nummer. Und das ist dann großes Kino.

Begleitet vom musikalischen Leiter Yoni Rechter an den Tasten, der auch einige Kompositionen beigesteuert hat, Bassist Micha Kaplan, dem Geiger Michail Paweletz und dem Gitarristen Bernard Fiedler singt Esther Ofarim Lieder auf Deutsch, Englisch und Hebräisch. Das Spektrum reicht von Shakespeare bis Leonard Cohen, und die kongeniale Combo trifft den richtigen Ton. Dass sie einmal neu ansetzen muss, macht die Sache nur noch sympathischer: Ein Live-Konzert ist eben das richtige Leben. Und wie das so ist mit den schönen Dingen im Leben: Sie sind meist viel zu schnell vorbei. Standing Ovations, ein Blumenstrauß und ein paar Zugaben.

Im Anschluss an das Konzert trug sich Esther Ofarim in das Goldene Buch der Stadt Siegen ein. In seiner Laudatio hob Bürgermeister Steffen Mues hervor, dass sie seit 50 Jahren eine der besten und beliebtesten Botschafterinnen ihres Landes Israel sei: »Wir verneigen uns tief vor Ihrer künstlerischen Leistung und der Authentizität, die Sie über die Jahre hinweg bewahrt und vermittelt haben.«

Er hätte drei Stunden lauschen können, schrieb gestern ein Konzertbesucher auf Esther Ofarims Website. Verständlich, aber diese anderthalb Stunden Musik haben richtig gut getan. Selbst der frostige Januarabend kommt einem nach dem Konzert ein wenig wärmer vor...

taken from Siegener Zeitung


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Esther Ofarim signed the golden book of the city Siegen:

Esther Ofarim in Siegen

Esther Ofarim trug sich in das Goldene Buch der Stadt Siegen ein

„Wir verneigen uns tief vor ihrer künstlerischen Leistung und der Authentizität, die Sie über die Jahre hinweg bewahrt und vermittelt haben” begrüßte Siegens Bürgermeister Steffen Mues kürzlich die israelische Künstlerin Esther Ofarim. Im Anschluss am ihr Konzert im Apollo-Theater  trug sie sich in das Goldene Buch der Stadt Siegen ein. Gastgeber war die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
In seiner Laudatio hob Bürgermeister Mues hervor, dass Esther Ofarim seit 50 Jahren eine der besten und beliebtesten Botschafterinnen ihres Landes Israel sei: „Mit Ihrer Stimme und Ihrer Persönlichkeit haben Sie das deutsche Publikum und das Publikum auf der ganzen Welt  berührt.“  Zur Erinnerung an den Besuch in Siegen durfte sich Esther Ofarim über eine Miniaturausfertigung des Goldenen Krönchens freuen.

taken from steffenmues.de


www.esther-ofarim.de