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CD Review by bloom.de

Esther Ofarim - In New York 02.12.2006

Esther Ofarim ist in Deutschland hauptsächlich im Duett mit ihrem Ex-Mann Abi bekannt. Das Paar hatte Mitte der 60er Jahre zahlreiche Hits als Schlagerduo. Dass beide auf ihren Langspielplatten überwiegend Folksongs verschiedenster (anfangs überwiegend jüdischer) Herkunft interpretierten, dürfte weitgehend vergessen sein und von der Existenz der hier wieder veröffentlichten Aufnahmen Esther Ofarims mit dem Bobby Scott Orchester wussten wohl nur noch Insider.
So ist es natürlich wirklich erfreulich, dass diese Aufnahmen von 1965 nun endlich als CD veröffentlicht werden. Wie zuvor bei Catherina Valente und Nana Mouskouri, von denen es ähnliche recht neu aufgelegte "In New York" CDs gibt, wird hier gezeigt, dass die Dame mehr als eine simple Schlagersängerin war. Und in dieser Konkurrenz schneidet Frau Ofarim auch unzweifelhaft am besten ab, auch wenn Jazz-Puristen das überwiegend aus Musical-Melodien wie "Somewhere" (West Side Story), "Night and Day" (Gay Divorcee) oder "A Taste of Honey" zusammengestellte Repertoire wohl sicher immer noch als Schlager abwerten werden. Vielleicht tue ich den beiden anderen Damen ja auch nur unrecht, weil ich Esther Ofarims Stimme einfach überirdisch schön finde. Diese Stimme ist von seltener Klarheit und die Ofarim hatte auch ein meines Erachtens zu allen Zeiten unfehlbares Gespür für die Auswahl der zu Ihrer Stimme passenden Titel.

Leider ist die CD trotz eines Bonustitels insgesamt nicht einmal eine halbe Stunde lang. Das ist ein enormes Ärgernis, zumal die CD zum Hochpreis angeboten wird. Zwar will ich Quantität keineswegs über Qualität erheben, aber es hätte noch zahlreiche auf CD schwer erhältliche bzw. immer noch unveröffentlichte Aufnahmen der Ofarim gegeben, die man leicht ebenfalls dazu hätte packen können. So enthielt die britische Ausgabe der LP den Titel "Away from you" anstelle das amerikanischen Titeltracks "Is it really me". Zumindest diese Aufnahme hätte auch stilistisch ausgezeichnet auf dieses Album gepasst.

Dominik Engel

Eine ausgezeichnete und informative Seite zu Esther Ofairm gibt es hier. Die Information mit dem abweichenden Tracklisting der britischen Original-LP-Ausgabe aus dieser Rezension stammt von dort.
taken from bloom.de

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