Jüdische Kulturtage: Lieder der Wanderer

 

Nicht nur mit Worten, Musik und Bildern, auch mit Veranstaltungsorten kann man Menschen gedenken. So ehrten die Jüdischen Kulturtage unter dem Motto "Mendelssohn & Company" an verschiedenen Plätzen jene Familie, der Berlin so vieles verdankt. Zu den Festival-Höhepunkten gehörte jetzt zweifellos das Konzert mit Esther Ofarim im Berliner Ensemble. Die in Hamburg lebende israelische Sängerin widmete ihren Abend einem Geschwisterpaar. Eleonora und Francesco von Mendelssohn wirkten als Schauspielerin sowie als Regisseur und Cellist unter anderem im Theater am Schiffbauerdamm, dem heutigen Berliner Ensemble, bevor sie vor den Nazis nach Amerika flohen.

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Über das bittere Exil der Geschwister war eine Woche zuvor bei einer Lesung berichtet worden. Im Konzert kommt das Thema nicht zur Sprache. Gleichwohl kann der Zuhörer die Gefühle von Menschen auf der Flucht in den "Liedern der Wanderer" nachvollziehen. Ähnlich wie in den sechziger Jahren, als Esther mit ihrem Bühnen- und Lebenspartner Abi Ofarim dem westdeutschen Publikum das Tor zur Welt eröffnete, erklingen auch jetzt sensibel aufbereitete internationale Songs. Von hebräischen Liedern über Stücke von Kurt Weill, über kubanische und irische Gesänge bis hin zu den Beatles geht die Reise, auf die man sich von Esther Ofarims faszinierender Stimme gerne mitnehmen läßt. Das ausverkaufte Haus dankt mit lautstarker Ergebenheit. Heute gehen die Jüdischen Kulturtage mit einer "Langen Nacht der Mendelssohns" im Tipi zu Ende. - usi

taken from Berliner Morgenpost

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www.esther-ofarim.de